Mit meinen Fotografien möchte ich den Blick des Betrachters auf das Unbekannte im Alltäglichen und im vermeintlich Bekannten lenken. Als Gestaltungsmittel nutze ich das Spiel mit dem Licht und der Farbe, das Hervorheben von Details oder ungewohnte Sichtweisen.
Eine große Inspiration ist für mich die Natur im weitesten Sinne, die mit der ihr innewohnenden Kreativität einen schier unendlichen Reichtum erschaffen hat.
Gerade hier oben an der Westküste Schleswig-Holsteins ist sie mit dem Nationalpark Wattenmeer allgegenwärtig. Dabei drängt sie sich nicht in den Vordergrund, beeindruckt weder durch überschwängliche Schönheit, noch durch spektakuläre Landschaftsformationen. Sie gibt sich vielmehr herb und zurückhaltend, fasziniert aber durch die grenzenlose Weite und das besondere Licht.
Beeindruckend sind auch die dynamischen Kräfte wie Wind und Wellen, die vergängliche Kunstwerke schaffen. Im Zusammenspiel mit dem Licht entstehen oft flüchtige Momente, die es zu bannen gilt.
Jung und modern ist in. Ist das Alter sichtbar, wird meist weggesehen. Das betrifft auch alte Gebäude, die nicht mehr genutzt werden und dem Zerfall preisgegeben sind. Die breite Öffentlichkeit sieht sie als Schandflecken, die verschwinden müssen. Wie alles Alte und Vergängliche haben auch diese Gebäude ihren ganz eigenen Charme. Man muss sich aber auf sie einlassen und diesen erkennen wollen. Dann offenbaren die alten Bauwerke ihre Seelen und man kann den Geschichten lauschen, die sie zu erzählen haben. Manche dieser Gebäude können mit Hilfe engagierter Menschen vor dem Abriss bewahrt und ihnen ein neues Leben eingehaucht werden. Ein gutes Beispiel ist das Provianthaus in Glückstadt, das nach der Rettung für länderübergreifende Ausstellungen genutzt wird.